Im Laufe der Jahre kommt man doch immer wieder zu neuen Erkenntnissen und so muß man manchmal Althergebrachtes und Geglaubtes wieder über Bord werfen. So ähnlich ist es auch mit der Angabe der Konzentration von kolloidalem Silber.
Genaue Konzentrationsangaben sind nicht möglich
Geräte wie der Ionic-Pulser® können durchaus sehr genaue Silbermengen abgeben, aber es gibt kein einziges Elektrolysegerät (Silbergenerator), welches in der Lage wäre, genaue Konzentrationen zu produzieren. Der Grund dafür ist, dass kein Gerät verhindern kann, dass Silber an der Anode oxidiert, dass es zu Ablagerungen an den Oberflächen der Gerätschaften kommt, oder dass sich an der Kathode Dendriten bilden – eben jene bekannten kristallförmigen Auswüchse elementaren Silbers, auch als Elektrodenschlamm bekannt. Gut, solange sich die Lösung noch im Glas befindet und die Elektroden in der Lösung, ist natürlich auch noch das gesamte Silber vorhanden. Doch sobald die Lösung abgefüllt ist, stimmt die Konzentration nicht mehr mit der zugeführten Silbermenge überein.
Diese, nennen wir sie einfach konzentrationsmindernden Vorgänge (kmV), betreffen nicht nur die Elektrolyse von Silber, sondern auch die anderer Metalle und unterliegen den unterschiedlichsten Einflüssen. Einen großen Anteil hat in unserem Fall das verwendete Wasser. So führen sehr reine Wässer regelmäßig zu einer Verstärkung der kmV, und auch Eigenschaften wie der pH-Wert, der Sauerstoffgehalt usw. haben einen deutlichen Einfluss. Aber auch die Einwirkungen elektromagnetischer und elektrostatischer Felder jeder Art wurden bisher offenbar weit unterschätzt. Dazu zählen die Felder elektrischer Leitungen, Geräte, WLAN usw. im Haus, Mobilfunk, Radar (Satelliten), das elektrostatische Erdfeld und vieles mehr.
Allein schon diese Aufzählung macht deutlich, dass eine genaue Konzentrationsangabe ohne die Herstellung und Messung unter strengsten Laborbedingungen unmöglich ist. Aus diesem Grund gibt die Firma Medionic nur die vom Ionic-Pulser® abgegebene Silbermenge an.
Die Erzeugung hoher Konzentrationen ist nicht möglich
Zahlreiche Messungen über mehrere Jahre haben immer wieder bestätigt: Konzentrationen von 100 ppm und mehr lassen sich nicht herstellen. Die genaue Grenze ist uns nicht bekannt, sie dürfte irgendwo zwischen 50 und 60 mg/l (ppm) liegen. Darauf wurden wir vor einiger Zeit auch von einem großen Chemielabor in Deutschland hingewiesen. Ob der Grund eine normale Sättigung der Lösung ist oder ob es an den beschriebenen Ablagerungen liegt, entzieht sich derzeit unserer Kenntnis. Es ist jedoch nachweislich eine Zunahme der Ablagerungen bei steigender Konzentration vorhanden.
Die Konzentrationsangabe in mg/l wäre besser als in ppm
Wird dennoch eine Konzentration angegeben, dann erfolgt diese Angabe nach wie vor in ppm. Doch das sorgt teilweise für große Verwirrung. Vor allem deshalb, weil häufig noch geglaubt wird, dass ppm (parts per million; dt.: Teile von einer Million) etwas mit Partikeln (Teilchen) in Anzahl oder Größe zu tun hat. Das ist jedoch definitiv nicht der Fall!
Es handelt sich ganz einfach um das Gewichtsverhältnis1 von Wirkstoff zu Lösungsstoff, also in unserem Fall der Anteil des Silbers bezogen auf eine Million Anteile Wasser.
Setzt man zum Beispiel für die 1 Million Anteile Wasser einen Liter (= 1 kg) voraus, dann ist davon 1 Anteil = 1 mg.
Oder andersherum: 1 mg = 1 Anteil von 1 Million Anteilen (1.000.000 mg = 1 kg = 1 Liter).
Befindet sich in diesem Liter Wasser nun ein bestimmter Anteil (part) Silber, wird dieser entsprechend seines Gewichts in mg angegeben.
Die Einheit für das Ganze lautet mg/L (Milligramm pro Liter) und ist schlussendlich mit ppm gleichzusetzen.2
Also, egal was Sie woanders lesen, für kolloidale Metalle gilt generell:
Ein Beispiel dazu sollte genügen: 50 ppm (50 mg/L) bedeuten, dass sich in einem Liter Wasser 50 mg Silber befinden. In einem halben Liter wären das also 25 mg Silber und in 0,1 Liter wären es 5 mg.
Da das Ganze also nichts mit Partikelgröße oder -anzahl zu tun hat, spielt es also auch keine Rolle, ob bei 1 Liter mit 50 ppm das Silber aus einem 50 mg schweren Brocken3 oder aus Milliarden von Partikeln, die zusammen 50 mg wiegen, besteht.
Konzentrationsmessung beim kolloidalen Silber sind schwierig
Die Messung ist mit einfachen Mitteln wie mit dem so oft genannten TDS-Meter oder Leitfähigkeitsmessgerät nicht möglich!
Warum nun das, wenn diese Geräte doch ppm zumindest anzeigen?
Diese Geräte erfassen keine Partikel, sondern nur die Leitfähigkeit, welche auf dem Vorhandensein von Ionen beruht. Sie messen also den gelösten und somit leitfähigen Anteil einer Lösung. Deshalb lassen sich viele Geräte auch umschalten auf µS/cm – die Einheit für die Leitfähigkeit einer Lösung.
Diese Messgeräte dienen also dem Messen von reinen Lösungen, wie zum Beispiel dem Wasser aus Umkehrosmoseanlagen.
Da kolloidales Silber aus Ionen und Partikeln in veränderlichen Verhältnissen besteht, werden Sie verstehen, dass Messungen dieser Art nur Ionen- bzw. Leitfähigkeitsmessungen sind – aber keine Konzentrationsmessungen.
Selbst Labors kennen mitunter nicht diesen Unterschied und messen nur die Leitfähigkeit – und so freut sich mancher, für wenige Euros seine Silberkonzentration bestimmt zu bekommen. Ein fataler Irrtum – denn es handelt sich bei Leitfähigkeitsmessungen um völlig unbrauchbare Ergebnisse in Bezug auf die Konzentration!
Zwar entsteht durch die elektrolytische Herstellung ein bestimmter Anteil an Silberionen, dieser Anteil hat aber bei jeder Herstellung eine andere Größe, sodass daraus keine Rückschlüsse auf die eigentliche Silberkonzentration zulässig sind.
Labormessungen
Zur Bestimmung der Konzentration von kolloidalem Silber ist nur ein entsprechend ausgerüstetes Labor für Edelmetallanalytik in der Lage. Dabei kommen dann Verfahren wie beispielsweise die ICP-Analytik4 (nach DIN EN ISO 11885) und die Analytische Ultrazentrifugation zum Einsatz.
Aber selbst diese Verfahren sind zu hinterfragen, da wir bei verschiedenen Labors auch hier größere Unterschiede in den Messergebnissen feststellen mussten.
Labormessungen – wie sinnvoll sind sie?
Selbst wenn sich damit genaue Konzentrationen feststellen lassen, so sagen sie dennoch nichts darüber aus, zu welchen Anteilen aus Ionen, Atomen, oder Molekülen (Partikeln) die Lösungen bestehen. Während eine Lösung durch einen hohen Gehalt an Elektrodenschlamm im Labortest eine hohe Gesamtkonzentration aufweist, kann eine Lösung, deren Ionenanteil sehr hoch ist, dennoch eine niedrigere Gesamtkonzentration besitzen. Qualitativ wäre die zweite Lösung der ersten deutlich überlegen, hinsichtlich der Konzentration steht sie jedoch an zweiter Stelle.
Leider werden derartige Tests immer wieder veröffentlicht, ohne dass auf die genauen Zusammenhänge hingewiesen wird. Häufig sind diese selbst den Auftraggebern nicht bekannt.
Die Konzentration des Silberwassers kann vom Laien nicht gemessen werden!
Wirksamkeitsanalyse mit TDS-Meter
Wenn man mittels TDS-Meter schon keine Konzentrationsbestimmung vornehmen kann, so ist es dennoch möglich, in sehr begrenztem Rahmen Aussagen zur Wirksamkeit der Silberlösung zu machen. Da wir ja davon ausgehen, dass die Wirkung allein von Silberionen ausgeht und ein TDS-Meter bzw. Leitfähigkeitsmessgerät eben den Gehalt genau dieser Silberionen bestimmt, sind wir also in der Lage, unterschiedliche Lösungen ob des Ionengehalts zu vergleichen. So ist logischerweise immer die Lösung die wirksamere, die den höheren Wert aufweist. Dabei spielt es keine Rolle, ob man die Anzeige in ppm oder in µS/cm wählt, nur sollte man unbedingt bei einer Einheit bleiben.
Diese Messung macht vor allem dann Sinn, wenn nach längerer Lagerung die Wirksamkeit überprüft werden soll, indem man diese mit einer frischeren Lösung vergleicht.
Nochmal der Hinweis, dass diese Messung keine genauen Ergebnisse liefern kann. Denn außer Silberionen sind auch immer Wasserstoffionen vorhanden, die natürlich mit erfasst werden.
Der Tyndall-Effekt
Beim Tyndall-Effekt kann durch einen Laserstrahl, der durch eine Dispersion geleitet wird, ein Lichtstrahl in der Flüssigkeit sichtbar werden. Das ist jedoch an bestimmte Voraussetzungen gebunden.
Durch die im Wasser schwebenden Teilchen tritt eine mehr oder weniger sichtbare Lichtstreuung auf. Entscheidend dabei ist die Teilchengröße, aber auch die Lichtfarbe des Lasers. Kleine Teilchen streuen Licht weniger als größere. Silberionen werden dabei gar nicht sichtbar (Damit ist der Tyndall-Effekt für einen Qualitätsnachweis der Silberlösung bereits hinfällig!).
Bei kleinsten Partikeln und/oder einem hohen Anteil an Silberionen fällt ein roter Strahl mitunter gänzlich aus, während er bei gleicher Konzentration mit größeren Partikeln deutlich in Erscheinung tritt. Das bedeutet, dass ein starker Lichtstrahl auch ein Nachweis für eine minderwertige Dispersion sein kann, da die Partikel zu groß sind, bzw. ein ausbleibender Tyndall-Effekt kann genauso ein Indiz für eine hochwertige Dispersion mit besonders kleinen Partikeln sein.
Auch das Gefäßmaterial spielt eine gewisse Rolle. So konnten wir feststellen, dass der Tyndall-Effekt bei Braunglasflaschen stärker in Erscheinung treten kann als bei Klargläsern. Bei bestimmten Laborgläsern kommt er mitunter überhaupt nicht zustande. Zu berücksichtigen ist außerdem die Lichtfarbe des eingesetzten Lasers. Grüne Laser lassen den Effekt um ein Vielfaches stärker erscheinen. Das alles bedarf noch eingehender Untersuchungen.
Eines können wir aber bereits mit Sicherheit sagen: Der Tyndall-Effekt ist kein zuverlässiger Nachweis für die Konzentration des Silbers!
Wenn also in Ihrer frischen Dispersion der Tyndall-Effekt ausbleiben sollte, dann bedeutet das nicht zwangsläufig, dass kein Silber vorhanden ist, sondern es könnte sich vielmehr um besonders kleine Partikel oder eine hochwertige Lösung mit einem großen Ionen-Anteil handeln, sodass keine ausreichende Lichtstreuung zustande kommt.
1 Bei Gasen handelt es sich beispielsweise um ein Volumenverhältnis.
2 Gilt nur bei Lösungsstoff Wasser: denn 1 Liter Wasser = 1 kg Wasser
3 Das wäre dann aufgrund der Größe allerdings kein Kolloid mehr – für diejenigen, die es ganz genau nehmen.
4 Englisch: Iductively Coupled Plasma Atomic Emission Spectrometrie