Bei der Herstellung von kolloidalem Silber finden Silberionen ideale Bedingungen wie hohe Temperatur und elektrische Spannung, um sich mit anderen Substanzen zu Silbersalzen zu verbinden. Silbersalze jedoch sind schädlich und führen zu unerwünschten oder schädlichen Wirkungen, weshalb ihre Bildung unbedingt vermieden werden sollte. Das geschieht am einfachsten, indem man ein Wasser verwendet, welches keine Fremdsubstanzen enthält.
Nur destilliertes Wasser ist für kolloidales Silber geeignet!
Leitungswasser ist damit völlig ausgeschlossen. Auch die immer noch stellenweise empfohlene Salzzugabe ist zu verwerfen. Diese Empfehlung ist sogar als absolut verantwortungslos zu betrachten.
Während in der Literatur ein destilliertes Wasser mit einer Leitfähigkeit von unter 10 µS/cm (Mikrosiemens pro Zentimeter) gefordert wir, empfehlen wir, 5 µS/cm nicht zu überschreiten. Mit diesem Wert ist in der Regel auch Wasser aus Umkehrosmoseanlagen ungeeignet. Mehr zur Leitfähigkeit weiter unten.
Destilliert, demineralisiert – Namen und Bezeichnungen
Die Bezeichnung destilliertes Wasser weist auf die ursprüngliche Herstellungsform der Dampfdestillation zurück, die aber aufgrund des enormen Energie- und Kühlwassereinsatzes kaum noch Anwendung findet. Neben weiteren Verfahren wird heute in der Regel destilliertes Wasser auf dem Wege der Umkehrosmose mit nachgeschaltetem Ionenaustauscher oder Elektrodeionisation hergestellt. Während man früher das so produzierte Wasser noch deutlich zum dampfdestillierten unterschied, indem man es als destillatgleich bezeichnete, so ist auch das heute kaum noch zu finden und man bezeichnet auch dieses Wasser als destilliert und fügt lediglich noch hinzu, dass es sich um ein entmineralisiertes bzw. demineralisiertes Wasser handelt. Bezeichnungen wie entionisiert oder auch vollentsalzt sprechen für den Einsatz von Ionenaustauscheranlagen.
Industrielle Anlagen sind in der Lage, reinstes Wasser mit der niedrigsten Leitfähigkeit (0,055 µS/cm) zu erzeugen.
Eine detaillierte Verfahrensbeschreibung würde den Rahmen dieses Blogbeitrags jedoch sprengen. Hier wird der interessierte Laie auch im Internet fündig.
Wasser-Wirkungen auf die Silber-Elektrolyse
Das Wasser hat einen sehr großen Einfluss auf die Herstellung des kolloidalen Silbers. Dieser Einfluss wird meist völlig unterschätzt. Je nach Wasser kann es zu den unterschiedlichsten Verfärbungen, Trübungen, Ionengehalten, Konzentrationen, Ablagerungen und geschmacklichen Unterschieden kommen. Die Leitfähigkeit des Wassers, sowie Temperatur, pH-Wert, gelöste Gase usw. spielen eine entscheidende Rolle. Parameter wie diese sind in vielen Fällen schon von der Art der Herstellung des destillierten Wassers abhängig.
Normen
Auf den meisten Etiketten für destilliertes Wasser sind Normenangaben wie DIN 43530, DIN EN 285 oder VDE 0510 zu finden. Für die Herstellung von Silberlösungen haben diese Normen kaum eine Bedeutung. Sie enthalten vor allem Sicherheitsanforderungen für Akkumulatoren oder die Verwendung in Sterilisatoren. Die DIN EN ISO 3696 wird Ihnen in unserem Zusammenhang kaum begegnen – sie benennt Kriterien für Reinstwasser.
Normen sind für kolloidales Silber kaum relevant
In der DIN 43530 ist festgelegt, dass die Leitfähigkeit bei Abfüllung 10 µS/cm nicht überschritten werden darf. Das besagt jedoch nicht, dass diese Leitfähigkeit auch noch in dem von Ihnen gekauften Behälter vorhanden ist. Hier bestimmt die DIN, dass lediglich bei Verwendung in Batterien 30 µS/cm nicht überschritten werden dürfen. Bei 30 µS/cm kommt es aber während der Herstellung einer Silberlösung bereits zur Bildung von Silbersalzen, erkennbar an einer milchigen Trübung.
Dieses Beispiel soll zeigen, dass die genannten Normen für die Herstellung von kolloidalem Silber kaum anwendbar sind.
Leitfähigkeit (µS/cm)
Die elektrische Leitfähigkeit wird in der Regel bei Abfüllung gemessen, also unmittelbar bevor das Wasser die Anlage verlässt. Bereits kurz darauf kann dieser Wert um ein Vielfaches höher liegen, da das Wasser schon beim Ausfließen aus der Abfüllvorrichtung CO2 aus der Luft aufnehmen kann und sich Ionen aus dem Abfüllgefäß lösen.
In der Literatur werden zur Herstellung einer Silberlösung höchstens 10 µS/cm gefordert. Das bedeutet, dass der Wert bei der Abfüllung entsprechend niedriger sein muss. Die Angabe der Leitfähigkeit finden Sie auf dem Produktetikett oder einem entsprechenden Datenblatt, welches Sie beim Händler oder Hersteller erfragen können. An dieser Stelle wäre unter Umständen ein einfaches Leitfähigkeitsmessgerät (EC-Meter) hilfreich.
Aquadest (Aqua destillata, einfach destilliertes Wasser)
Einfach destilliertes Wasser wird, wie bereits erwähnt, durch verschiedene Verfahren hergestellt. So per Dampfdestillation, vor allem aber durch Umkehrosmose und Ionenaustauscher. Gute industrielle Reversosmose-Anlagen erreichen bereits Werte, die denen der Dampfdestillation entsprechen. Wie oben schon angedeutet, müssen bei Nennung einer Norm die entsprechenden Parameter eingehalten werden (DIN 43530 – < 10 µS/cm)
In den Handel kommt es als destilliertes Wasser, entmineralisiertes Wasser und Sonderformen wie Aqua purificata (gereinigtes Wasser), dessen Parameter wiederum im Deutschen Arzneibuch geregelt sind.
Der Silberstab Versandhandel verwendet ausschließlich aquaionic® mit der optimalen Leitfähigkeit < 2 µS/cm!
Nicht empfohlen: Aqua bidest (Aqua bidestillata, doppelt destilliertes Wasser), Reinstwasser
Wie es der Name schon sagt, wird dieses Wasser durch zweifache Destillation erzeugt. Aber auch durch Reversosmose in Verbindung mit Ionenaustauscher oder Elektrodeionisation werden Qualitäten erzeugt, die denen der doppelten Destillation entsprechen oder diese noch übertreffen. Nebenbei sei noch erwähnt, dass es auch mehrfach (z. B. dreifach) destilliertes Wasser gibt.
Reinstwasser für analytische Zwecke muss eine Leitfähigkeit von unter 0,1 µS/cm aufweisen (DIN EN ISO 3696).
Ursprünglich ist man einfach davon ausgegangen, dass für die Herstellung von Silberlösung das reinste Wasser das beste sei und so ist noch heute die Meinung weit verbreitet, man müsse unbedingt Aqua bidest, also doppelt destilliertes Wasser, verwenden. Doch davon ist abzuraten, auch wenn dieses in der heutigen Literatur nach wie vor empfohlen wird!
Zum einen ist Aqua bidest nicht für den Verzehr geeignet, zum anderen verstärkt es bei der Herstellung von Silberlösungen die Ablagerung des Silbers an sämtlichen Oberflächen ganz beträchtlich. Mitunter kann es zur Bildung von Silberbrücken zwischen den Elektroden kommen, die die Silberabgabe deutlich behindern. Eine mindere Qualität mit geringerer Konzentration ist die Folge. Messungen ergaben außerdem, dass der Anteil an Silberionen (und damit die Wirkung des Silbers) bei Einsatz von Aqua bidest geringer ist. Auf Reinstwasser trifft das im gleichen Maße zu.
Einfach destilliertes Wasser hingegen wird von zahlreichen Menschen als Nahrungsmittel verwendet, offensichtlich ohne negative Auswirkungen. Es ist beispielsweise in der Form von Regen sogar in der Natur vorhanden (wenn man von seiner Verschmutzung durch die Luft absieht). Im Gegensatz dazu kommt Aqua bidest in der Natur nicht vor, Es handelt sich um ein rein technisches Produkt.
Material der Behälter
Wenn das Wasser für die Herstellung von kolloidalem Silber vorgesehen ist, sollte es in einem Behälter aus entsprechendem Material abgefüllt sein. Viele Hersteller füllen ihr Wasser jedoch einfach in PVC-Kanister und -Flaschen ab. Hier ist davon auszugehen, dass die darin enthaltenen Weichmacher auch im Wasser zu finden sind. In Tankstellen und Baumärkten dürften diese Materialien die Regel sein.
Weitaus besser sind lebensmittelechte Kunststoffe, die keine lösbaren Weichmacher enthalten. Diese findet man mitunter in Drogerien, ggf. auch in Apotheken.
Glasgefäße wären natürlich in dieser Hinsicht die beste Wahl. Auf Grund ihres Gewichts und ihrer Zerbrechlichkeit sind sie aber nur bedingt transportabel und in größeren Gebinden nur sehr schwer zu händeln. Entsprechend teuer ist ein Versand.
Der Silberstab Versandhandel verwendet ausschließlich Glas- und lebensmittelechte HDPE-Gefäße!
Wichtig vor Beginn: Erhitzen des Wassers
Grundsätzlich sollte jedes Wasser vor der Herstellung der Silberlösung aufgekocht und dann ungefähr drei Minuten abgekühlt werden. Ein bloßes Erwärmen ist nicht ausreichend. Danach sollte keine Wärmezufuhr mehr erfolgen.
Der Grund dafür ist nicht, wie häufig falsch angenommen, das Wasser zu entkeimen. Das kann das später gelöste Silber viel besser.
Durch das Erhitzen wird bei vielen Wässern die Leitfähigkeit etwas angehoben, sodass der Arbeitsstrom des Silbergenerators innerhalb weniger Sekunden erreicht wird. Das wirkt sich natürlich günstig auf eine genauere Silberabgabe aus. Aber das funktioniert nicht bei jedem Wasser. Speziell bei bestimmten Reinstwässern kann es sogar durch das Erhitzen zu einem leichten Absinken der Leitfähigkeit kommen.
Der Hauptgrund für das Erhitzen ist das Entgasen des Wassers. Wichtig ist dabei, dass es, wie oben erwähnt, aufgekocht wird. Die Verwendung kalten Wassers würde zu einer sehr starken Oxidation des Silbers führen und es würde in der Hauptsache eine Silberoxid-Lösung entstehen.
Das Erhitzen in der oben genannten Form ist also für eine gute Qualität der Silberlösung unverzichtbar.
Der Behälter für das Erhitzen spielt keine Rolle. Ein Edelstahlkocher ist genau so gut wie eine Glaskanne.
Dauerhafte Wärmezufuhr ist falsch
Eine weitere Wärmezufuhr während der Herstellung ist kontraproduktiv. Sie hat keine Auswirkung auf die stromstärkeabhängige Ionenbildung, bewirkt aber eine ständige, viel zu intensive thermische Bewegung der Lösung, die das Erreichen des notwendigen Stromflusses stark verzögert und damit eine geringere Silberabgabe zur Folge haben kann.
Zusammenfassung
Ein guter Silbergenerator kann in fast jedem Wasser gleichermaßen Silber lösen. Sein Einfluss auf die Qualität der fertigen Lösung ist allerdings stark beschränkt. Hier spielt das Wasser eine wesentliche Rolle.
Erst in den letzten Jahren haben sich die für Silberlösungen negativen Eigenschaften des Aqua bidest und anderer sehr reiner Wässer herauskristallisiert, weshalb sie in diesem Zusammenhang nicht mehr empfohlen werden können.
Um eine gute Qualität des kolloidalen Silbers zu erhalten, empfiehlt sich die Verwendung von einfach destilliertem Wasser mit einer Leitfähigkeit von unter 5 µS/cm. Für Aqua purificata sind höchstens 4,3 µS/cm zugelassen. Damit ließe sich bereits eine qualitativ gute Silberlösung erzeugen.
Das von uns produzierte aquaionic® hat eine Leitfähigkeit von < 2 µS/cm (bei Abfüllung) und wird für die Herstellung von kolloidalem Silber angeboten. Für andere Anwendungen bieten wir ein Bidestillat (< 0,1 µS/cm bei Abfüllung) entsprechend der genannten Normen an.
* Lässt man die reine Theorie unberücksichtigt, so ist Kolloidales Silber eine Schludrigkeit des Begriffs ionisch kolloidales Silber und wird dem grundsätzlichen Vorhandensein von Silberionen und deren ausschließlichen Wirkung** nicht gerecht. Dennoch verwenden wir diesen Begriff der Einfachheit halber ebenso wie die gleichfalls nicht korrekte Kurzform Silberlösung.
** Das Vorhandensein von Silberionen und deren ausschließliche Wirkung wird an einer anderen Stelle des Blogs ausführlich beschrieben.