Umwelt & Stabilität – Der Einfluss unsichtbarer Felder


Warum Ihr Kolloid einen „Schutzraum“ braucht: Physik der Lagerung

Felder und Strahlungen treffen Silberwasser

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der unsichtbare Feind: WLAN, 5G und Stromfelder können die Struktur des Wassers und der Partikel zerstören.
  • Die Folge: Energie von außen führt zu Verklumpung (Agglomeration) – das Wasser wird grau.
  • Lagerung: Dunkel, zimmerwarm und fernab von Elektronik ist der einzige physikalisch sichere Ort.
  • Lesezeit: ca. 3 Min.

Wir haben gelernt, dass ein perfektes Kolloid ein energetisches Kunstwerk ist. Milliarden von Silberpartikeln schweben im Wasser, gehalten von einer unsichtbaren Kraft (Zeta-Potential) und angetrieben von der Wärmeenergie (Brownsche Bewegung).

Es ist ein stabiles, aber empfindliches Gleichgewicht. Und genau wie ein Kartenhaus einstürzt, wenn man am Tisch wackelt, bricht dieses kolloidale System zusammen, wenn man von außen zu viel Energie zuführt. In unserer modernen Welt ist diese Energie leider allgegenwärtig: Elektrosmog.

Hier erklären wir physikalisch, warum der Standort neben dem WLAN-Router das Ende Ihres Kolloids bedeutet.


1. Das physikalische Gesetz: Ladung ist Abstand

Um die Gefahr zu verstehen, müssen wir uns kurz an Artikel 2 erinnern. Jedes Silberpartikel ist negativ geladen. Da sich gleiche Ladungen abstoßen, halten sich die Partikel gegenseitig auf Distanz. Physiker nennen die Stärke dieses Schutzschildes das Zeta-Potential.

  • Der Idealzustand: Das Zeta-Potential ist hoch (starke Ladung). Die Partikel „sehen“ sich als Feinde und bleiben Einzelgänger. Das Wasser ist klar oder gelblich.
  • Der Unfall: Äußere Einflüsse schwächen diese Ladung oder führen den Teilchen so viel kinetische Energie zu, dass sie die Barriere durchbrechen.
  • Die Folge: Die Partikel prallen aufeinander. Die Van-der-Waals-Kräfte (Anziehung) übernehmen das Kommando. Die Partikel verbacken zu großen Klumpen (Agglomeration).

2. Der Feind Nr. 1: Hochfrequenz (WLAN, 5G, Radar)

Wir leben in einem Meer aus Wellen. Mobilfunk, WLAN, DECT-Telefone und Radar (in der Nähe von Flughäfen) nutzen hochfrequente elektromagnetische Felder. Doch was machen diese Wellen mit Ihrem Silberwasser?

Der Mikrowellen-Effekt

Sie kennen das Prinzip aus der Küche: Mikrowellen erhitzen Essen, indem sie Wassermoleküle zum Schwingen bringen. Wasser ist ein Dipol (es hat einen Plus- und einen Minuspol). Im Wechselfeld der Strahlung rotiert das Wassermolekül milliardenfach pro Sekunde hin und her.

Hochfrequenzstrahlen treffen auf Silberlösung

Auf mikroskopischer Ebene ist das für das Silberpartikel wie ein Erdbeben. Das umgebende Wasser gerät in wilde Unruhe. Diese induzierte kinetische Energie „hämmert“ gegen die Ladungshülle der Silberpartikel. Forschungen aus der Materialwissenschaft (u.a. Studien aus Kanada und China) zeigen: Mikrowellenstrahlung beschleunigt das Partikelwachstum extrem. Was im Labor kontrolliert genutzt wird, um Partikel schnell wachsen zu lassen, ist für Ihr fertiges Kolloid fatal. Es altert im Zeitraffer.


3. Der Feind Nr. 2: Magnetische Felder (Strom & Induktion)

Aber auch tiefe Frequenzen sind nicht harmlos. Das 50-Hertz-Feld unserer Stromleitungen oder starke Magnetfelder von Transformatoren und Lautsprechern haben einen Einfluss.

Wasser ist nicht einfach nur H2​O. Es bildet komplexe Strukturen, sogenannte Cluster (Wasserstoffbrückenbindungen). Untersuchungen, wie sie beispielsweise an der Okayama Universität in Japan durchgeführt wurden, deuten darauf hin, dass magnetische Felder die Struktur dieser Cluster und die Oberflächenspannung des Wassers verändern können.

Wenn sich das „Gerüst“ des Wassers verändert, verlieren die Silberpartikel ihren Halt. Die feine Balance der Brownschen Bewegung wird gestört. In Russland, wo traditionell viel zur Struktur von Wasser geforscht wird, gilt der Schutz von Lösungen vor elektromagnetischen Feldern oft als Standard in der physikalischen Chemie, um Reproduzierbarkeit zu sichern.


4. Der Qualitäts-Check: Warum es grau wird

Woher wissen Sie, ob Ihr Kolloid „verstrahlt“ wurde? Die Physik liefert Ihnen einen eingebauten Indikator: die Farbe.

  1. Goldgelb / Klar: Alles ist perfekt. Die Nanopartikel sind winzig und reflektieren das Licht resonant (Plasmonenresonanz). Das Zeta-Potential ist intakt.
  2. Grau / Trüb: Ein physikalischer Unfall ist passiert. Die Energie (Strahlung oder Wärme) hat die Partikel verklumpen lassen. Diese großen Cluster (Agglomerate) sind keine Nanopartikel mehr. Sie schlucken das Licht, statt es zu reflektieren. Das Kolloid ist „zusammengebrochen“. Es ist technisch gesehen wertlos geworden, da die entscheidende Oberfläche verloren ging.

5. Der Schutzraum: So lagern Sie richtig

Aus diesen physikalischen Fakten leiten sich klare, logische Regeln für die Lagerung ab – ganz ohne Esoterik:

  • Abstand zur Elektronik: Stellen Sie Ihr Kolloid niemals auf den Kühlschrank (Magnetfeld des Kompressors), neben den WLAN-Router (Hochfrequenz) oder auf die Mikrowelle. Ein einfacher Holzschrank im Flur (mindestens 2 Meter Abstand zu Sendern) ist physikalisch der sicherste Ort.
  • Kein Kühlschrank: Kälte reduziert die Brownsche Bewegung (die Teilchen werden „träge“ und sinken schneller ab). Zudem vibriert der Kühlschrank und hat starke elektrische Felder. Zimmertemperatur ist energetisch optimal.
  • Dunkelglas: Licht ist auch Strahlung (Photonen). UV-Licht kann Elektronen aus der Hülle schlagen und chemische Reaktionen auslösen (ähnlich wie bei einem alten Film). Braunglasflaschen filtern die energiereiche Strahlung heraus.

Physik-Exkurs: Lagerung

Kolloidales Silber ist ein metastabiles System. Um diesen Zustand zu erhalten, müssen zwei physikalische Feinde abgewehrt werden: Kälte und Licht.

1. Warum Kälte (Kühlschrank) schadet

Die Stabilität der Dispersion beruht maßgeblich auf der Brownschen Molekularbewegung.

  • Das Prinzip: Die Wassermoleküle stoßen die Silberpartikel permanent an und halten sie in der Schwebe. Diese Bewegungsenergie ist temperaturabhängig.
  • Das Problem: Im Kühlschrank sinkt die thermische Energie drastisch. Die Bewegung verlangsamt sich. Die gegenseitigen Abstoßungskräfte (Zeta-Potential) reichen nicht mehr aus, um die Schwerkraft und die Van-der-Waals-Kräfte (Anziehung) zu überwinden.
  • Die Folge: Die Partikel kommen sich zu nahe, agglomerieren (verklumpen) und fallen als Bodensatz aus. Die Wirksamkeit der Lösung bricht zusammen.
  • Lösung: Immer bei Zimmertemperatur lagern.

2. Der photoelektrische Effekt (Licht)

Silber ist lichtempfindlich (Grundlage der analogen Fotografie).

  • Treffen energiereiche Photonen (Lichtteilchen) auf Silberionen, werden diese zu metallischem Silber reduziert.
  • Lösung: Lagerung zwingend in Braun- oder Violettglasflaschen, um das energiereiche Spektrum zu filtern.

3. Das Gefäß-Material: Adsorption

Vermeiden Sie Kunststoff- oder Metallgefäße für die Lagerung.

  • Adsorption: Silberionen besitzen eine positive Ladung. Die Wände von Kunststoffflaschen können oft statische Ladungen aufweisen, die Ionen anziehen und binden („Wandverluste“).
  • Reaktion: Metallgefäße würden sofort chemisch mit den Silberionen reagieren (Redoxreaktion).
  • Ideal: Laborglas ist chemisch inert und gibt keine Stoffe ab.

💡 Merksatz: Dunkel, bei Zimmertemperatur und im Glas. Fernhalten von starken Magnetfeldern (Lautsprecher, Mikrowelle), da diese das Zeta-Potential beeinflussen können.


Praxis-Tipp & Ausrüstung

Schützen Sie Ihr hochwertiges Kolloid durch Braunglasflaschen und lagern Sie es abseits von starken Strahlungsquellen.


Wissenschaftliche Referenzen

Hier finden Sie die physikalischen Grundlagen und Studien, auf denen dieser Artikel basiert:

Quellenverzeichnis anzeigen
  1. Zhu, Y.-J., & Chen, F. (2014). Microwave-assisted preparation of inorganic nanostructures. Shanghai Institute of Ceramics, China. (Belegt den Einfluss von Hochfrequenzstrahlung auf Partikelwachstum).
  2. Ozeki, S., et al. (1996). The structure of water under strong magnetic fields. Department of Chemistry, Okayama University, Japan. (Wassercluster und Magnetfelder).
  3. Krasnogorskaya, N. N., et al. (2010). Experimental studies of water structure under electromagnetic influence. Ufa State Aviation Technical University, Russland.
  4. Tshikhudo, R. (2004). Thermal stability of colloidal silver. University of Liverpool, UK. (Agglomeration durch Energieeintrag).
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